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Rennrad Kaufberatung

Rennradfahren begeistert. Mit wenigen Pedalumdrehungen bist du dank der schnellen Räder aus der Stadt. Du heißt den Fahrtwind willkommen. Ein Band aus Asphalt rauscht unter dir hinweg. Der Alltag bleibt zurück und vor dir breitet sich Freiheit aus.

Rennradfahren ist heute so beliebt wie nie zuvor. Es beschränkt sich nicht länger auf aktiven Radsport für Profis und die Verfolgung von Tour de France Etappen am Fernseher. Ob zum Freizeit-Genuss, um in Form zu bleiben oder um Rennambitionen zu verfolgen - für jeden Fahrertyp und Preisbereiche gibt es heute passende Rennräder mit reibungsloser und leichter Technologie die rundherum gelungene Rennraderlebnisse ermöglichen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Trainingsform. Wer plant sich ein Rennrad anzuschaffen, ist gut beraten, sich vor dem Kauf die folgenden Fragen zu beantworten, um das passende Modell aus einer Fülle an möglichen Rennrädern zu wählen.

Wo willst du mit dem neuen Rad hauptsächlich fahren? Wie häufig möchtest du mit dem Rad fahren und mit welchen Ambitionen? Geht es dir um das Landschafts- und Geschwindigkeitsgefühl auf Wochenend-Runden oder folgst du einem gezielten Trainingsplan und möchtest in Zukunft häufiger bei Rennen an der Startlinie stehen?

Je nach bevorzugtem Einsatzbereich gibt es verschiedene Rennrad-Formen:

  • Rennräder für lange oder schnelle Runden auf der Straße
  • Gravelbikes für befestigte und unbefestigte Wege
  • Cyclocross Bikes für Abstecher ins Gelände und Cross-Rennen
  • Triathlon oder Zeitfahrräder für maximale Aerodynamik-Vorteile

Ein Rennrad zu kaufen kann durchaus eine nennenswerte Investition sein. Damit das Geld gut investiert wird, sollte man vor dem Kauf einen ehrlichen Blick auf die eigenen Plane und Erwartungen an das Rad werfen. Das Rahmenmaterial und die verbaute Ausstattung machen einen großen Teil der Preisunterschiede zwischen den Rennrad-Modellen aus. Grund genug, sich vorab anzuschauen, was wirklich zählt am Rennrad.


Carbonrahmen oder Aluminiumrahmen? Welches Rahmenmaterial bietet was?

Aluminium Rahmen

Aluminium ist ein leichter und einfach zu verarbeitender Werkstoff, der schon lange für Fahrradrahmen Verwendung findet. Die häufig mit Legierungsbezeichnungen wie 7005er oder 6061 T6 gekennzeichneten Aluminiumrahmen sind durch die großen Rohrdimensionen in der Regel sehr steif, dabei aber dennoch relativ leicht und stabil. Aluminiumrahmen waren bis vor wenigen Jahren die erste Wahl für Rennrad-Profis auf dem Weg zum Siegerpodest, weil sie geringes Gewicht mit hoher Tretlagersteifigkeit und damit unmittelbarer Kraftübertragung verbinden. Heute sind Aluminiumrahmen vor allem bei Einsteiger- und Mittelklasse Rennrädern zu finden.

Sie bieten ein direktes Fahrgefühl und sind in Sachen Stabilität in der Regel über jeden Zweifel erhaben. Im Vergleich zu aktuellen Carbon-Konstruktionen sind sie jedoch etwas schwerer und viele Aluminiumrahmen sind weniger komfortabel zu fahren als vergleichbare Modelle mit Carbonrahmen. Viele aktuelle Rennräder mit Aluminiumrahmen sind deshalb schon mit Carbongabel ausgestattet. Lenker und Sattelstützen aus Carbon bieten zudem eine gute Möglichkeit, einen Teil des Fahrkomforts von Carbon-Rennmodellen auch mit einem Aluminium-Rahmen zu erreichen.

+ steif und stabil + preiswerter als Carbon-Modelle - etwas schwerer als Carbon-Modelle - etwas weniger komfortabel als Carbon-Modelle

Carbon Rahmen

Carbonfaser an sich sind sehr viel leichter und stabiler als Metallwerkstoffe, sogar leichter als Aluminium. Um aus dem schwarzen Wunderwerksstoff die leichten, steifen und dennoch komfortablen Fahrradrahmen herzustellen braucht es jedoch viel Erfahrung und relativ aufwendige Produktionsanlagen. Carbonrahmen bestehen aus den starken Carbonfasern, die zusammen mit Epoxitharz belastungsgerecht zu einem Rahmen verbunden werden. Dadurch sind die Hersteller sehr frei in der Form des Rahmens und können höher belastete Stellen stärker ausführen und an weniger belasteten Stellen Material einsparen. Das macht die Carbonrahmen so leicht und gleichzeitig steif wo nötig und komfortable wo möglich. Was merkt man davon in der Praxis? Man bekommt ein Rennrad, das sehr steif im Tretlagerbereich und an der Lenkung ist, und bei höheren Geschwindigkeiten sicher, gut kontrollierbar und etwas komfortabler auf der Straße liegt. Entgegen häufiger Meinungen sind Carbonrahmen keineswegs nur etwas für den Renneinsatz, sondern können sehr wohl über viele Jahre hart gefahren werden, ohne Stabilitätsprobleme befürchten zu müssen.

+ sehr leicht + guter Fahrkomfort + sehr steif - teurer als Aluminiumrahmen - schwerer zu reparieren


Was ist die richtige Rahmengröße für mein Rennrad?

Deine Körpergröße Rahmengröße Rennrad/ Singlespeed Rahmengröße Triathlon
155-160 cm 47-49 cm 46-48 cm
160-165 cm 49-51 cm 47-49 cm
165-170 cm 51- 53 cm 48-50 cm
170-175 cm 53-55 cm 50-52 cm
175-180 cm 55-57 cm 52-55 cm
180-185 cm 57-60 cm 55-57 cm
185-190 cm 60- 62 cm 57- 60 cm
190-195 cm 62-64 cm 60-62 cm
ab 195 cm ab 64 cm ab 62 cm

Typischerweise verbringt man auf dem Rennrad eine längere Zeit am Stück im Sattel. Und mit dem neuen Rad wirst du vermutlich noch häufiger und länger unterwegs sein wollen. Deshalb ist es besonders wichtig, die richtige Größe und Passform zu wählen, um sportlich und dennoch komfortabel Kilometer für Kilometer abspulen zu können.

Basierend auf deiner Körpergröße und Schrittlänge findest du hier einen ersten Anhaltspunkt. Auf der Produktseite von jedem Rennrad hast du die Möglichkeit deine Größe anhand deiner Schrittlänge zu ermitteln und findest eine Geometrietabelle des Herstellers für das konkrete Modell.

Zum Rahmengrößen Rechner


Die unterschiedlichen Rennradformen

Das klassische Rennrad

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Das Rennrad in seiner klassischen und am weitesten verbreiteten Form ist auf der Straße zuhause. Von blank poliertem Asphalt bis zu tückischem Kopfsteinpflaster, von hohen Alpenpässen bis zur norddeutschen Tiefebene, überall wo befestige Straßen zu finden sind, kann das Straßen-Rennrad durch Geschwindigkeit, Effizienz und ein Eleganz auftrumpfen. In sportlicher Sitzposition bietet man dem Fahrtwind nur wenig Widerstand. Der Lenker bietet genug Variationsmöglichkeiten, um sich auch auf langen Strecken mit dem Rad wohl zu fühlen. Das Straßen-Rennrad ist eine erstklassige Wahl für schnelle Feierabendrunden, lange Ausfahrten, gezieltes Training und den Renneinsatz.

  • bevorzugter Einsatzort: befestige Straßen, insbesondere Asphalt
  • bevorzugter Einsatzzweck: Training, Rennen, lange oder sportliche Runden
  • leicht und schnell- etwas schwerer als Carbon-Modell
  • sportlich gestreckte Sitzposition- etwas weniger komfortabel als Carbon-Modell

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Das Cyclocross Rad

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Cyclocross Räder sind ursprünglich für Hindernis-gespickte Rundkurs-Rennen im Schlamm und Schneematsch der Wintersaison gedacht. Die etwa eine Stunde lange, intensiven Rennen über anspruchsvolle Kurse mit einer Mischung aus echten Gelände-Passagen und festem Untergrund erfordern zuverlässige und dennoch leichte Technik, sowie eine agile Geometrie mit typischerweise etwas kürzerer Sitzposition als beim Straßenrad. Mit einem guten Schuss Mountainbike-Technik wie Scheibenbremsen, stabileren Laufrädern und Tubeless-Reifen wird aus dem Rundkurs-Renner mit Platz für breitere griffige Reifen auch ein heißer Kandidat für dein schnellstes Alltagsrad oder der richtige Untersatz für sportliche Fahrten auf wechselnden Untergründen.

  • bevorzugter Einsatzort: fester und loser Untergrund, Grass, Schlamm und Schotterwege
  • bevorzugter Einsatzzweck: Cyclocross-Rennen, leichtes Gelände,
  • robust und vielseitig
  • kompaktes, wendiges Fahrverhalten

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Das Gravelbike

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Wenn man das klassische Straßenrennrad würzt mit einer Prise Mountainbike-Technik wie Scheibenbremsen oder 11-fach Antrieb und Reifen, die etwas mehr Volumen bieten als traditionelle Rennradreifen, entstehen Gravelbikes oder Allroad-Bikes, die auf wechselnden Untergründen überzeugen können, ohne den typischen Rennradcharakter zu verlieren. Diese Bikes sind von Beginn an auf den Langstreckeneinsatz ausgelegt. Mit dem tiefen Tretlager eines Straßenrads und einem etwas ruhigeren Lenkverhalten kombinieren sie das Beste aus beiden Welten. Gravelbikes sind etwas schwerer und etwas weniger dynamisch als reine Straßenräder, häufig sitzt man auf ihnen etwas weniger gestreckt. Im Gegenzug erlauben sie es Asphalt, Kopfsteinpflaster, Feldweg und vielleicht sogar leichte Waldwege in einer einzigen Ausfahrt zu kombinieren.

  • bevorzugter Einsatzort: befestige und unbefestigte Straßen, Schotterwege
  • bevorzugter Einsatzzweck: längere Runden mit verschiedenen Wegqualitäten
  • vielseitig und schnell
  • sportlich komfortable Sitzposition

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Das Triathlonrad

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Auf meist eher flachen Triathlon- oder Zeitfahrstrecken wird der Wind zum größten Gegner. Rennradhersteller haben für diesen Einsatzzweck kompromisslose Spezialisten entwickelt. Mit großem Niveau-Unterschied zwischen Lenker und Sattel und dem flach nach vorn gestreckten Triathlonlenker nimmt der Fahrer auf dem Rad eine aerodynamisch optimierte, sehr sportliche Sitzposition ein. In Kombination mit dem sehr steilen Sitzwinkel geht jedes bisschen Tretenergie direkt in den Vortrieb. Aerodynamik ist auch bei Rahmen, Gabel und Laufrädern das wichtigste Thema für Triathlonräder. Carbon als Rahmenmaterial ist deshalb für die meisten Hersteller die erste Wahl, denn damit lassen sich stromlinienförmige und flächige Formen am besten umsetzten, ohne Kompromisse bei Steifigkeit und Gewicht eingehen zu müssen.

  • bevorzugter Einsatzort: asphaltierte Straßen
  • bevorzugter Einsatzzweck: Einzelzeitfahren, Triathlon-Wettkämpfe
  • aerodynamisch
  • sehr sportliche, flache Sitzposition 

Schaltung und Antrieb

Shimano, Campagnolo und Sram sind die drei großen Markenhersteller für Rennradschaltungen und Antriebskomponenten. Alle drei Anbieter haben heute hervorragende und leichtgängige Schaltungen vom Einsteiger-Segment bis zum Profi-Segment im Programm. Die Basics der Schaltungstechnologie ähneln sich sehr zwischen den Gruppen der drei Marken. Auch bei der Übersetzungen und Ganganzahl gleicht man sich einander sehr an. In der Regel kann man aber Bauteile von verschiedenen Schaltungsherstellern nicht mit einander mischen. Von der charakteristischen Schalt/Bremshebeleinheit über Kurbel, Kette und Zahnkränze bis hin zum Schaltzug kommt in der Regel alles aus einer Hand und alle Bauteile ist bei allen drei Herstellern genau auf einander abgestimmt. Alle drei Hersteller haben ein relativ breites Angebot an Schaltgruppen, die von der Einsteiger-Baureihe bis zur Topgruppe durch die Bank präzise und leichte Gangwechsel ermöglichen.

Die teilweise beträchtlichen Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Schaltgruppen innerhalb einer Marke sind zum großen Teil begründet in der Verarbeitungsgüte, dem Gewichtsvorteil und der langen Haltbarkeit der Topgruppen. Technologie und Schaltkomfort der Topgruppen finden allerdings schon nach kurzer Zeit Eingang in die günstigeren Gruppen. Deshalb bieten selbst Einsteiger-Schaltungen heute in der Regel die präzise Schaltperformance der Topgruppen aus den Vorjahren. Die bisherige Ausnahme für den Technik-Tranfer sind die elektronischen Schaltgruppen der drei Hersteller. Die aufwendigere Technologie bleibt vorerst den teuren Schaltgruppen vorbehalten. Die meisten ambitionierten Rennradfans, die einmal elektronisch geschaltet haben, wollen allerdings zu Recht nie wieder ohne.

Was sollte man bei den Laufrädern beachten?

Neben dem Rahmen sind es die Laufräder, auf die man beim Rennrad Kauf genauer achten sollte. Das Gewicht, die Steifigkeit und die Rolleigenschaften haben einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten des Rades. Je leichter die Laufräder sind, desto besser lassen sie sich beschleunigen und abbremsen. Je steifer sie sind, desto direkter setzen sie deine Pedalkraft in Vortrieb um, folgen Lenkimpulsen und vermitteln Sicherheit in schnell gefahrenen Kurven. Auch das Felgendesign spielt hierbei eine große Rolle. Felgen mit stärkerem Hochprofil haben einen Aerodynamik-Vorteil, der besonders auf schnellen flacheren Strecken Kraft sparen kann. Zudem deuten die hohen Felgenprofile oft auf ein steiferes Laufrad hin, als solche mit sehr flachem Profil. Triathlonspezialisten werden in der Regel die windschnittigen Aero-Modelle wählen, weil sie stärker davon profitieren. Für viele Rennrad-Fans liegt die Wahrheit oft in der Mitte, denn eine flachere Felge ist in der Regel leichter als eine vergleichbare Felge mit höherer, aerodynamischerer Form. Rennrad-Neulinge sollten die Form der Felge nicht überbewerten und auf einen Laufradsatz mit Aluminiumfelgen und einem guten Verhältnis von Gewicht und Steifigkeit achten.

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Rennrad-Felgenbremsen oder Scheibenbremsen?

Die kleinen und dennoch kräftigen Rennrad-Felgenbremsen stoppen seit vielen Jahrzehnten Rennräder zuverlässig. Und eine andere Form der Felgenbremse galt, und gilt manchen Fahrern noch immer, als der Goldstandard im Cyclocross-Renneinsatz. Die klassischen Felgenbremsen am Rennrad sind ein sehr leichtes, einfach aufgebautes und vielfach bewährtes Bremssystem und zudem relativ preiswert. In jüngerer Zeit sieht man zudem immer häufiger auch Scheibenbremsen an Rennrad-Varianten. Die leistungsstarke und weitgehend wetterunabhängige Scheibenbremsen-Technik vom Mountainbike passt ideal zu Gravelbikes und Cyclocrossbikes, erlaubt deutlich kürze und härtere Bremsmanöver und steigert somit Sicherheit und Allround-Tauglichkeit. Doch auch am reinen Straßenrennrad haben die Scheibenbremsen unabweisbare Vorteile. Während die Profis und die UCI noch über den Einsatz von Scheibenbremsen streiten, können Freizeit-Fahrer sich schon jetzt an den kraftvollen Stoppern am Rennrad freuen und lange Abfahrten in den Alpen sowohl schneller als auch sicher in Angriff nehmen.

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